Rezension "Selection" von Kiera Cass
Plot:
Die Chance deines Lebens?
35 perfekte Mädchen – und eine von ihnen wird erwählt. Sie wird Prinz Maxon, den Thronfolger des Staates Illeá, heiraten. Für die hübsche America Singer ist das die Chance, aus einer niedrigen Kaste in die oberste Schicht der Gesellschaft aufzusteigen und damit ihre Familie aus der Armut zu befreien. Doch zu welchem Preis? Will sie vor den Augen des ganzen Landes mit den anderen Mädchen um die Gunst eines Prinzen konkurrieren, den sie gar nicht begehrt? Und will sie auf Aspen verzichten, ihre heimliche große Liebe? - Fischer Verlag
Meinung:
Vor 3 Jahren bin ich das erste Mal in die Welt von America und Maxon eingetaucht. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich damals in die beiden verliebt habe. In den letzten Tagen ist mein Blick immer wieder an den Büchern hängen geblieben und was soll ich sagen: am Ende habe ich doch wieder zu Band eins gegriffen. Nicht einmal 24 Stunden später bin ich fertig und ich kann nichts aber auch gar nichts in Worte fassen….
Das Cover zeigt eine junge Rothaarige Frau, sie trägt ein blaues bodenlanges wunderschönes Kleid. Den einen Arm hat sie vor ihrem Gesicht angewinkelt, sodass nur ihre Augen zu sehen sind. Ganz ehrlich, wenn ich mir das Cover so ansehe, passt die junge Frau perfekt zu meinen Vorstellungen von America Singer. Es wunderschön und einfach perfekt!
America Singer, rothaarig, 17 und eine fünf. Sie steht nicht ganz oben im Kasten System, aber auch nicht ganz unten. Das bedeutet allerdings trotzdem nicht, dass sie ein einfaches Leben führt. America wird zuhause unterrichtet und ihre Familie braucht jeden Penny den sie kriegen kann, denn neben ihr gibt es noch zwei jüngere Geschwister die zu versorgen sind. Als Schwester ist America fürsorglich, denkt nicht zuerst an sich, sondern immer an die anderen. Auch wenn sie hin und wieder sehr stur sein kann. Das beweist sie, als sie nicht das Formular ausfüllen will um sich als Bewerberin für das bevorstehende Casting für die neue Prinzessin Illeas zu bewerben. Sie will unter keinen Umständen im Palast leben, zusammen mit 34 anderen Mädchen um das Herz eines Mannes kämpfen den sie nicht leiden kann und sie verabscheut. Denn insgeheim ist ihr Herz schon vergeben. Doch diese Liebe darf niemals öffentlich werden. Aspen ist nicht in ihrer Kaste, sondern eine Sechs, also schlechter gestellt als sie, doch das ist nicht das einzige Hindernis. Ich muss schon sagen, ich bewundere ihren Mut, sich gegen das gesetzt zu stellen und Gefahr zu laufen aufzufliegen. Wie sagt man so schön Liebe macht blind, doch was passiert, wenn einer der beiden aus dem Traum erwacht und der Realität ins Auge blicken muss?
Aspen beendet alles was die beiden hatten auf einen Schlag - Mein Herz ist wie das von America in eine Millionen Splitter zerbrochen und ich kann ihre Reaktion total verstehen, ich hätte ihm wohl mehr als einmal dafür geohrfeigt. Durch die Trennung steht ihr nichts mehr im weg und sie entscheidet sich für das Casting - auch wenn ihre Mom auch ihre Finger im Spiel hat. Das sie dann am Ende doch im Palast landet hätte sie nicht gedacht. Ich kann nicht sagen wie gut ich mir ihr Gesicht vorstellen konnte, als sie ihren Namen gehört hat. Ich hätte eindeutig nicht anders reagiert. Noch mehr habe ich mich in America verliebt, als ich gemerkt habe wie sehr sie selbst geblieben ist. Sie hat sich zu keiner Sekunde im Palast verstellt. Sie macht sich nichts daraus, wer aus welcher Kaste kommt und behandelt sie alle gleich.
Obwohl sie zu Anfang Maxon Oberflächlichkeit unterstellt, merkt sie schnell, dass nicht alles so ist, wie es scheint. Dafür bewundere ich sie. Obwohl ich direkt bei ihrer ersten Begegnung mit Maxon lachen musste, denn sie hat sich eindeutig nicht wie eine Dame verhalten, sie war alles andere als das. Doch das hat sie noch viel greifbarer gemacht. Nicht jeder ist perfekt und auch nicht America. Trotzdem hat sie sich zu keiner Sekunde verstellt, hat ihre Absichten und Gefühle offen auf den Tisch gelegt und dass auch auf die Gefahr hin nachhause geschickt zu werden - davon bin ich mehr als einmal ausgegangen, so wie sie auch! Egal wie sehr sie Maxon am Anfang nicht mögen wollte und ihn für oberflächlich und langweilig gehalten hat, desto mehr Gefühle entwickelt sie. Mein Herz ist mehr als einmal fast geplatzt, weil sie sich eingestehen musste, dass sie doch mehr empfindet als nur Freundschaft. Doch gerade, als sie, dass herausfinden will, passiert etwas, dass alles auf den Kopf stellt!
America ist in meinen Augen, eine Inspiration! Wie gesagt sie verstellt sich nicht, ist nett, offen mit ihren Gefühlen, ehrlich, mitfühlend und wertet niemanden ab, weder wegen seinem Stand noch wegen etwas anderem - ich bewundere sie einfach. Dazu kommt noch, dass sie all das tut um ihre Familie zu unterstützen, ich kenne niemanden, der sich mehr aufopfert als sie um den Menschen zu helfen die sie liebt. Außer Maxon vielleicht? Trotzdem sie verdient meinen größten Respekt! Egal was passiert America Singer behält einen klaren Kopf, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, ist bereit sich für ihre Fehler zu entschuldigen und verliert niemals aus den Augen wer sie ist und für was sie steht!
Kommen wir zu Maxon. Tja was soll ich sagen ich habe mich wieder auf Anhieb in ihn verliebt. Ich muss schon sagen seine unbeholfene und hilflose Art war einfach von Anfang an unglaublich süß. Er hatte noch nie wirklich mit einer Frau zutun und jetzt soll er versuchen sich innerhalb eines Castings verlieben und die richtige Frau an seiner Seite finden. Ich stelle mir das unglaublich schwierig vor, besonders dann, wenn dir jeder dabei zu sieht. Der erste Moment in dem mein Herz höhergeschlagen hat, war direkt die erste Begegnung mit America. Oh mein Gott das war einfach göttlich. Wie ruhig er geblieben ist und wie er versucht hat sie zu trösten - Mein Herz schmilzt immer noch dahin, wenn ich an diese Stelle denke. Auch danach gibt es so viele Stellen an denen er mich wegen seiner hilflosen und gleichzeitig süßen Art zum Lachen gebracht hat. Ich würde mich wahrscheinlich so anstellen wie er, obwohl ich wenigstens weiß wie man andere Menschen tröstet. Trotzdem bewundere ich es, dass er besonders bei America spürt, wenn etwas nicht stimmt. Er hört ihr zu - auch wenn ihm manchmal nicht gefällt was er hört - er verurteilt sie nicht, wirklich für nichts.
Er kennt ihre Beweggründe, warum sie am Casting teilnimmt und lässt sich auf ihre Hilfe ein, damit er eine Frau findet die ihm gerecht wird. Ich kann nur sagen Hut ab. Ich meine nicht jeder hätte ein Mädchen im Casting gelassen, von dem er weiß, dass sie nicht wegen ihm gekommen ist. Oder zumindest zu Beginn nicht. Denn beide können nicht leugnen, er noch weniger als America, dass keine Gefühle im Spiel sind. Maxon macht daraus ja nicht mal ein Geheimnis und das ist soo unglaublich süß - kann ich bitte einen Maxon haben bitte! Er gibt die Hoffnung nicht auf und lässt keinen Wunsch offen, er ist der perfekte Gentleman und trotzdem so viel mehr. Er trägt die Last seines Volkes auf seinen Schultern, versucht nebenbei von seinen Beratern und seinen Vater wahrgenommen zu werden und will sich verlieben. Alles auf einmal eine sehr schwierige Aufgabe, trotzdem habe ich vollsten Respekt vor ihm. Genau in solchen Momenten zeigt sich, dass er trotzdem nur ein Junge ist, der wahr genommen werden und geliebt werden will. Wie sehr ich mir das nur für ihn wünsche!!
Damals wie heute hat mich das Buch sehr begeistert. Immerhin habe ich nicht einmal 24 Stunden gebraucht und bin nur so durch die Seiten geflogen. Ich bin abgetaucht in eine Welt, die mir sehr gefällt aber auch wieder einmal klar macht, dass es hier nicht viel anders ist - mal abgesehen von dem Kasten System und dem Königspaar an der Spitze. Ich kann nicht sagen wie sehr Mein Herz schmerzt, wenn ich lese, wie sehr die Menschen und besonders America in ihrem Leben eingeschränkt sind. America nimmt an dem Casting teil, weil sie ihrer Familie helfen will und sie den Aufstieg brauchen. Tja soviel Unterschied zu heute ist da nicht zu sehen. Trotzdem konnte ich mich in der Geschichte verlieren. America und auch Maxon sind einfach großartig, niedlich und süß zugleich, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll. Ich habe gelacht, geweint, Mein Herz ist gebrochen, ist fast geplatzt vor Freude und wurde wieder zusammengesetzt. Ich habe das Gefühlschaos durchlitten und habe an den Seiten geklebt, als hinge mein Überleben davon ab. Genau das macht eine Geschichte aus, sie lässt den Leser nicht los und zieht in ins Buch rein. Ich wollte unter keinen Umständen gehen und war so überrascht und ungläubig zu gleich, als es dann vorbei war. America und Maxon sind zwei Charaktere die so viel Tiefe besitzen, dass ich mich unglaublich gut in sie hineinversetzten konnte. Es gab keinen Moment in dem etwas nicht nach vollziehbar oder unlogisch war. Ich habe mich nicht wie eine Außenstehende gefühlt, sondern wie eine Teilnehmerin des Castings - ich muss ja sagen, ich wünschte wirklich ich könnte teilnehmen, auch wenn ich die Gefahren eines Palastlebens kenne.
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