Real Talk: Mein persönlicher Begin Again Moment
Ich stehe jeden Morgen mit einem schlechten Gefühl im Bauch auf. Ich setzte ein Fake Lächeln auf, weil ich der Meinung bin meine Gefühle vor allen verstecken zu müssen. Ich tue so als wäre alles okay, doch ich bin so kurz davor komplett auseinander zu brechen. Wenn ich ehrlich bin ist es schon längst der Fall. Meine Fassade hat so große Risse, dass ich dabei zusehen kann, wie die Mauer um mich herum einstürzt und alles was ich versucht habe zusammen zu halten in alle Richtungen davon springt. Wieso habe ich es so weiterkommen lassen? Eine Gute Frage, auf die ich nur bedingt eine Antwort habe. Ich wollte niemanden enttäuschen, nicht meine Eltern, meine Ausbilder und meine ganze Familie. Ich wollte nicht schwach wirken, wie jemand der so einfach aufgibt, so wie früher. Aber ich kann mich nicht schon wieder kaputt machen, denn das tue ich gerade. Ich mache mich kaputt jeden Tag in dem ich mich aus dem Bett quäle, nach einer Nacht in der ich nicht schlafen konnte. Mein Körper steuert auf einen Punkt zu der sehr ungesund ist und an dem ich nicht sein will. Also muss das ein für alle mal aufhören. Ich will nicht abstürzen, so wie noch vor zwei Jahren. Ich will nicht wieder in ein Loch fallen. Also was kann ich tun, dass es mir wieder besser geht? Der Erste Schritt ist mich von meinem Job zu lösen. Ich dachte immer, dass meine Zukunft im Marketing liegt. Aber Marketing in einem normalen Unternehmen? Nein auf keinen Fall. Ich fühle mich fehl am Platz und kann nur sagen, es ist nicht das, was mich inspiert und gerne zur Arbeit kommen lässt. Da ist so viel in mir, dass sich dagegen wehrt und ich muss da ganz dringend raus. Meine Alternativen? In den Buchhandel gehen oder vielleicht an einer Fernuni studieren. Allein der Gedanke daran, dass ich mit Menschen reden kann, über die Bücher die ich liebe und sie ihnen empfehle lässt Mein Herz um einiges höher schlagen. Wem will ich eigentlich was vor machen, das ist es was zu mir passt. Ich habe mich so sehr entwickelt. Ich bin über meinen Schatten gesprungen und tue alles, damit es mir endlich besser geht. Dazu gehört auch das loszulassen, was mich belastet und mir immer noch große Angst macht. Ich muss mich dem stellen um endlich einen richtigen Abschluss zu haben. Einen bei dem ich sagen kann, dass er endgültig ist und mich befreit. Dazu gehört auch an meine Träume zu glauben. Ich will morgens in den Spiegel blicken können ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, alles was ich mir im Leben wünsche aufgegeben zu haben für etwas das ich nicht bin. Andere würden jetzt sagen, „du bist 21 und hast doch gar keine Ahnung was du überhaupt willst geschweige denn, wer du überhaupt bist!“ Dieser Satz setzt sich immer wieder in meinen Gedanken ab, wenn ich an meine Träume denke. Doch heute weiß ich, diese Menschen haben keine Ahnung wer ich überhaupt bin. Klar an manchen Tagen weiß ich es auch nicht. Aber heute ist einer dieser Tage, an dem mir wieder einmal klar geworden ist, dass ich mich sehr wohl kenne. Seit den Anfängen meiner Therapie im August 2018 habe ich mich Stück für Stück immer mehr kennengelernt und bin so oft über mich hinaus gewachsen. Ich habe gelernt meine Vergangenheit mit anderen Augen zu sehen. Ich habe sie in kleine Einzelteile geteilt und sie auseinander genommen. Dabei habe ich mein altes Ich gesehen, die Person die ich einmal war. Schüchtern, ein Einzelgänger, eine Außenseiterin, die immer versucht hat dazuzugehören, doch nie den Anschluss gefunden hat. Ich habe versucht so zu sein, wie andere mich haben wollten, war immer so wie man es von mir verlangt hat. Ich habe mich selbst aufgegeben um Menschen zu helfen die mich nur als Mittel zum Zweck gesehen haben. Ich bin wie ein Schatten der Person durchs Leben gegangen, die ich hätte sein können. Nie cool genug für andere. Nie die Person die bei einer Party dabei haben wollte und ganz besonders keine Person die es anscheinend wert war wirklich zu lieben. Ja es tut immer noch verdammt weh das alles über sich selbst zu erfahren, weil ich es nie so gesehen habe. Aber es war damals so. Ich war immer niemals gut genug so wie ich war, also habe ich mich verändern lassen und das hat es nur noch schlimmer gemacht. Das alles ist meine Vergangenheit und an alle Menschen da draußen die mich immer noch so sehen, bitte tut was ihr nicht lassen könnt. Ich bin kein Kind mehr, niemand den ihr benutzen und ausnutzen könnt. Ich bin nicht mehr das Mädchen, dass blind ist gegenüber oberflächlichen Menschen, die nur das Äußere sehen und nur danach gehe, was sie vor sich sehen. Solche Leute haben in meinem Leben keinen Platz mehr!!! Ihr kennt nur die Person die ich einmal war, doch ich bin nicht mehr so. Ich habe gelernt mich nicht mehr durch eine Illusion blenden zu lassen! Verdammt ich habe die Scherben genommen die ihr hinterlassen habt, an denen ich mich so oft geschnitten habe, die nicht nur eine Narbe auf meiner Seele hinter lassen haben und setze sie stück für Stück wieder zusammen. Wollt ihr wissen wer ich heute bin? Ich präsentiere die Person zu der ich geworden bin. Auch wenn ich noch nicht alles von ihr gesehen habe und da noch so viel ist, das in den Sternen steht, kann ich sagen, ich bin stolz auf sie!
Hi mein Name ist Sarah, ich bin 21 Jahre alt und ein absoluter Büchernerd. Ja ich habe Nerd gesagt, weil ich über nichts lieber spreche als meine liebsten Bücher. Ich lasse mich von ihnen begeistern, mitreisen und total den Kopf verdrehen, bis ich nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Ich verliere mich zwischen den Seiten und würde am liebsten nichts anderes machen als lesen. Ich spreche liebend gern über meine liebsten Protagonistinen und schreibe Texte darüber, warum ich mich so verbunden mit ihnen fühle. Warum? Weil ich über die meisten nicht nur während des Lesens nachdenke sondern oft auch dann, wenn ich das Buch schon längst beendet habe. Das ist in meinen Augen das tolle an Büchern, wie schlimm unsere eigenen Probleme manchmal auch sind, auch Personen in Büchern können sie haben und das ist es was ein gutes Buch ausmacht. Sobald ich mich voll und ganz auf einen Protagonisten einlassen kann ist es um mich gesehen - und dann erobern sie mein Herz im Sturm. Die Welten der Bücher werden zu meinem zuhause und die Protagonisten zu meinen „kleinen“ Clique die mich immer aufheitern kann, egal was bei mir so los ist. Das Bloggen über alle Themen die mir gerade in den Sinn kommen ist zu einem Teil von mir geworden, einem den ich nie wieder hergeben will. Ich kann meine Liebe zu Büchern, Filmen und Serien ein zuhause geben und muss mich nicht verstecken. Ich habe so viele unglaubliche menschen getroffen, die mich inspirieren und mich so nehmen wie ich bin. Aber ich schweife etwas ab. Ich bin emotional, das sich keiner wundern sollte, wenn ich ohne ersichtlichen Grund an fange zu heulen, es reicht oft schon ein kleiner Heartbreak Moment in Büchern und ich heule los. Ich liebe reisen über alles und wenn ich das Geld hätte wäre ich schon längst weg. Ich will die Welt sehen, an Orte reisen, die eine Erinnerung in mir aus lösen, die ich aus Büchern kenne und die mir einfach das Gefühl von Freiheit vermitteln. Freiheit ist mittlerweile zu einem Thema für mich geworden, dass mir am Herzen liegt. Ich will die Freiheit haben, mich zu entwickeln, mich zu entfalten und nicht gefangen in etwas zu sein, das nicht zu mir passt. Mein neues Motto: so zu sein, wie ich sein will. Ich will mich nicht mehr unterkriegen lassen und den Schritt aus dem Schatten wagen, eigentlich habe ich den schon gemacht - egal ignorieren wir das mal. Ich will meinen eigenen Weg gehen, meine eigenen Fehler machen, aber das wichtigste ich will Leben!!! So lange habe ich nur für andere gelebt und damit ist jetzt Schluss, ein für alle mal. Habt ihr gehört: Das ist mein verdammtes Leben - ob euch das passt oder nicht - aber ich bestimme hier und ich lasse mich von keinem mehr einsperren. Was ihr noch wissen solltet: ich bin ein Fangirl mit Leib und Seele. Mein Fanaccount - ja ich habe eine Fanaccount für meinen Lieblingssänger - liegt zwar aktuell auf Eis, aber ich will ihn wieder zum Leben erwecken. Ich liebe Musik über alles, sowie Konzerte und alles was dazugehört. Ich fiebere neuer Musik entgegen, eigentlich läuft nichts ohne sie. Ich kann jedes Gefühl in ihnen wiederfinden und mich wie in einem Buch verlieren. Für mich kann ein Song meinen Untergang aber auch meine Rettung sein. Deshalb verbringe ich manchmal etwas zu viel zeit mit dem Fangirln, aber das ist okay, es gehört einfach zu mir! Außerdem bin ich ein Katzenmensch - nichts geht ohne meine beiden Engel. Ich habe den Hang dazu mich in der Öffentlichkeit zu blamieren - was je nach Peinlichkeitsgrad okay ist und ich gewöhne mich da mittlerweile auch dran. Ich bin kein Party Mensch - auch wenn ich hin und wieder nicht nein dazu sage. Ich stehe dazu, dass meine ganzen Freunde in ganz Deutschland wohne und ich stolz und glücklich bin sie alle zu haben. Ohne sie wäre ich nicht ich. Aber am wichtigsten, ich bin auf dem besten Weg zu einem selbstbestimmten Leben. Ein Leben, in dem ich mich von allem Ballast trenne, den ich mit mir herum schleppe. Ein Leben das mir nicht alles abverlangt, sondern mir ein Lächeln ins Gesicht zaubert und mich mit so Viel Glück erfüllt, dass ich es in die Welt hinaus schreien will. Mag sein, dass ich immer noch die Tage habe, an denen ich alles hinwerfen will, aber heute sage ich, es ist vollkommen okay diese zu haben. Kein Weg ist einfach, besonders nicht der, auf der Suche nach sich selbst. Es gibt so vieles, dass ich noch lernen muss angefangen damit, dass mich nicht bei allem schlecht fühlen muss, dass ich nicht sofort nachdenke was andere über mich denken könnten, sobald ich das Haus verlasse und ganz besonders kein Kopf zerbrechen mehr, wenn mich Menschen nicht mögen. Ich kann und will es nicht mehr jedem recht machen, entweder ihr nehmt mich wie ich bin oder ihr habt kein Platz mehr in meinem Leben eure Entscheidung. Ich lasse mir nicht mehr das Gefühl geben, ich sei nicht gut genug und mein Aussehen ist auch kein Thema mehr über das ich auch nur ansatzweise mit jemandem diskutiere. Zu lange habe ich mich deshalb fertig gemacht, aber das wird ein Ende haben. Die Therapie hat mich gelehrt, dass ich nicht alle beeinflussen kann, besonders nicht die Gedanken und Gefühle anderer Menschen. Genauso wenig das Bild, dass sich andere Menschen über mich machen. Ich bin noch lange nicht an dem Punkt an dem mir das alles komplett egal ist, aber ich bin auf einem guten Weg dahin. Ich will sagen können, dass ich mich in dem was ich trage hundert Prozent wohl fühle und ich die Meinung anderer komplett ausblende. Bis dahin versuche ich alles in meiner Macht stehende um mich so gut wie möglich zu fühlen. Jeder ist es wert geliebt und akzeptiert zu werden und keiner hat das Recht andere runter zu machen.
Ein Vorsatz den ich als letztes noch an mich selbst habe: bleib positiv und hab immer ein Lächeln auf den Lippen. Egal wie schlimm die Situation auch ist, mit einem kleinen Lächeln ist sie nicht halb so schlimm.
Die Vorstellung meines neuen Ichs ist etwas lang geworden tut mir echt leid, aber all das musste einfach gesagt werden. Ich will mich an den Moment erinnern und ihn festhalten, denn genau jetzt bin fühle ich mich frei, als würde etwas von meinen schultern genommen werden, von dem ich nicht wusste, dass es überhaupt da war. Ich will mich nie wieder so klein fühlen wie früher, genau deshalb musste ich alles festhalten. Denn die Person die ich jetzt bin und die ich sein will, dass bin ich. Ich will mich nicht mehr verstecken, mich nie wieder unterkriegen lassen und schon gar nicht zurück blicken. Meine Vergangenheit endet und ein neues Kapitel wird aufgeschlagen. Die Therapie, meine Freunde, meine Kreise, all die Höhen und Tiefen, sie alle haben mich geprägt auf eine unterschiedliche Weise. Sie haben mich geprägt und mir geholfen vieles klarer zu sehen. All das was passiert ist hat mir gezeigt wer ich wirklich bin. Jemand der kämpft mit allen Mitteln, Hilfe annimmt in den Momenten in denen ich alleine nicht weiter komme und der niemals wieder verlieren will was er jetzt hat! Ich kann die Entwicklung von damals bis heute gar nicht in Worte fassen, aber ich kann sagen, ich bin sehr stolz darauf den Schritt gemacht zu haben. Und was kommt jetzt? Jetzt beginnt mein neues Leben. Was auch kommt, dass kommt. Ich bin bereit und will es in vollenzügen auskosten. Wie Jude und Blake aus Dream Again sagen würden NIE WIEDER! Nie wieder will ich zurückkehren in meine Vergangenheit. Ab heute heißt es : Hallo Welt ich bin bereit meinen Platz zu finden und richtig zu leben!
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