Rezension "Dream Again" von Mona Kasten
Plot:
Sie haben den Glauben an ihr Glück verloren – doch gemeinsam lernen sie wieder zu träumen
Jude Livingston ist am Boden zerstört: Ihr großer Traum, als erfolgreiche Schauspielerin in L.A. durchzustarten, ist geplatzt. Ohne Job und ohne Geld bleibt ihr keine andere Wahl, als zu ihrem Bruder nach Woodshill zu ziehen – und damit auch in die WG ihres Ex-Freundes Blake Andrews. Schnell merkt Jude, dass aus dem humorvollen Jungen von damals ein gebrochener Mann geworden ist, der ihr die Trennung nie verziehen hat. Doch die Anziehungskraft zwischen ihnen ist heftiger als je zuvor. Und schon bald müssen sich Jude und Blake fragen, ob sie bereit sind, ihre Herzen erneut zu riskieren …
Meinung:
Nach so langer Zeit bin ich beim letzten Band der Again Reihe angelangt. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich keine Angst vor dem Band habe. Denn nach diesem band kommt kein neuer. Ich muss Woodshill verlassen und durch keinen neuen Band kann ich zurückkehren. Am Ende dieses Buches muss ich mich von der Clique, die ich lieben gelernt habe, verabschieden. Ein Abschied vor dem ich sehr große Angst habe und der mir das Herz in einem Millionen Stücke sprengen wird.
Dream Again wird aus der Sicht von Jude erzählt. Sie ist die erste Protagonistin, die in keinem Buch davor schon einmal aufgetaucht ist. Obwohl Blake in Hope Again kurz von ihr erzählt ohne einen Namen zu nennen. An ihrer Seite nach Woodshill zurückzukehren hat wieder einmal das Gefühl ausgelöst nachhause zu kommen. Schon im ersten Kapitel, trifft man auf alte Bekannte, wie Everly und natürlich auch auf Blake. Doch Blake hat sich verändert. Jude gegenüber ist er kalt und abweisend, so als wäre sie eine Aussätzige, jemand den er unter keinen Umständen länger als nur eine Millisekunde ertragen könnte. Ja die beiden haben sich getrennt und es ist Judes schuld, weil sie Schluss gemacht hat, trotzdem hat es mir einen Stich versetzt. Blake hat innerhalb einer Seite und damit einer Begegnung mein ganzes Bild von ihm zerstört. Er ist nicht mehr der lustige, voller Energie sprühende Typ, der sich hin und wieder einen Scherz erlaubt. Nicht nur sein Unfall trägt daran schuld, sondern auch Judes auftauchen.
Jude versucht der Weil alles zu vergessen, wieso sie aus Los Angeles überstürzt wegmusste. Ich kenne das nur zu gut. Ein bestimmter Gedanke, der einem Angst macht und man nicht drüber nachdenken will, weil er so unglaublich weh tut. Blake macht es nicht wirklich leichter. Mit jeder Sekunde die Jude länger in Woodshill und bei ihm in der WG verbringt wird die Stimmung immer schlimmer. Ich kann Blake wirklich verstehen, ihm wurde das Herz gebrochen und er ist - auch wenn er es behauptet - nicht über sie hinweg, Jude genauso wenig. Doch Blake zeigt eine Seite an sich, die ich vorher noch nicht gesehen habe. Er versucht Jude so gut es eben geht fernzuhalten von sich und auch von den Menschen die er liebt, in dem Fall seiner besten Freundin Everly. Er ist kalt und abweisen, man könnte auch sagen, er macht Jude das Leben zur Hölle ohne zu wissen, dass Jude schon durch die Hölle geht und er es nicht besser macht. Jude fühlt sich alleine und einsam, sie will mit niemanden in Kontakt treten, da sie Angst hat sie könnte Blake damit verärgern. Sie versucht wirklich alles um Blake in feinster weise zu verletzten, doch er tut alles ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Am liebsten wäre ich ins Buch gesprungen und hätte Jude beigestanden. Ich hätte Blake wirklich gerne geschüttelt und ihn gefragt was diese fiese Aktion soll! Doch immer wieder spüre ich, dass da immer noch etwas zwischen den beiden ist - und das lässt auch Blake nicht kalt. Ein Gespräch mitten in der Nacht reicht aus, um die Fronten etwas zu klären nach dem sich die Lage lange zugespitzt hat. Nach dem alles ausgesprochen ist, dass raus musste taut Blake langsam auf. Jude versucht der, weil Hände ringend ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Sie braucht Geld für eine eigene Wohnung und nimmt dabei jeden noch so kleinen Job an - sie tut wortwörtlich alles um irgendwie wieder auf die Beine zu kommen.
Sie versucht sich einige Tage als Lebendes Aushängeschild für ein Restaurant, bevor sie einen Job als Kellnerin ergattern kann. Währenddessen wird sie immer wieder an ihr altes Leben in LA erinnert. Das macht es nicht gerade leichter. Jude versucht mit dem Schauspielern abzuschließen, doch die Gedanken bleiben immer dabei, was wäre, wenn sie es doch wieder tun könnte? Besonders in der Sekunde, in der sich Blake ihr gegenüber immer mehr öffnet und sie ihm beisteht kann sie diesen Gedanken nicht länger verdrängen. Die beiden kommen sich wieder näher, Jude versucht Blake zu unterstützen wo sie nur kann - doch nichts ist wie früher, dass stellt Blake. Zwei kleine Worte die mir wirklich das Herz gerissen haben, genauso wie Jude: Nie wieder. Diese beiden Worte sind es die eine Grenze zwischen den beiden markiert, die Jude auf keinen Fall überschreiten will, weil sie Blake nicht verletzten will. Doch das Prickeln zwischen den beiden lässt sich nicht leugnen. Jede noch so kleine Berührung, jede Minute mit Blake machen ihr klar, dass sowohl sie als auch er immer noch nicht über das hinwegkommen, was einmal zwischen ihnen war und es ganz aufzugeben kommt nicht in Frage. Doch es gibt immer noch die eine Sache, die Jude nicht erwähnt hat und der wahre Grund ist warum sie nicht nach LA zurück kann. Etwas das die beiden - sobald es einmal raus wäre - für immer entzweien könnte…
Ich kann gar nicht mehr sagen, wann ich mich wirklich in die Beiden verliebt habe. Jude habe ich schon nach dem ersten Kapitel ins Herz geschlossen, weil ich ihre Zerrissenheit förmlich spüren und verstehen konnte. Sie öffnet sich gegenüber niemanden, weil sie glaubt jeder könnte sie als Versagerin abstempeln besonders ihre Eltern - etwas das ich nur zu gut verstehen kann. Ich habe genauso angst wie sie, weil ich niemanden enttäuschen will. Außerdem bin ich wie sie jemand, der Rücksicht auf andere nimmt. Auch wenn das bedeutet, dass ich mich selbst dabei in den Hintergrund rücke. Jude stößt Everly weg, auch wenn es ihr alles andere als leichtfällt. Ich habe fast angefangen zu weinen, weil sie mir so leidgetan hat. Im selben Moment hätte ich Blake schlagen können für eine Kälte die er Jude gegenüber an den Tag legt. Klar ich kann ihn verstehen, er ist verletzt, aber das rechtfertigt nun mal nicht alles was er tut. Doch im selben Moment liebe ich Blake auch wieder, denn er verändert sich. Er öffnet sich in der Sekunde, in der er niemanden hat nur Jude und lässt zu, dass sie ihm beisteht. Danach ist er anders. Er verhält sich ihr gegenüber normal und lässt sie langsam aber sicher wieder an sich heran. Sie können normal mit einander sprechen, lachen zusammen und versuchen das Beste aus der Situation zu machen.
Doch er zieht Jude auch den Boden unter den Füßen weg, als er klarstellt, dass er nicht noch einmal von ihr verletzt werden will. Schon bevor ich die beiden Worte gelesen habe, wusste ich von der Bedeutung der Worte - ein Q&A mit Mona hat mir da so einiges verraten. Das hat es nicht einfacher gemacht, den Jude kämpft immer mehr gegen ihre Gefühle an. Ich hätte sie am liebsten in den Arm genommen und habe innerlich so mitgelitten. Im selben Moment ist Mein Herz aber auch geschmolzen, bei all dem was Blake tut und Jude zu unterstützen und sie wieder daran zu erinnern, warum sie Schauspielerin werden wollte. Es war Judes großer Traum, sowie das Basketball spielen für Blake. Er tut alles um sie sich langsam wieder zu erinnern - ja ich habe mehr als einmal gedacht, Mein Herz platzt gleich vor Liebe für Blake. Es hat mich zu Tränen gerührt, weil ich Judes Worte in der Sekunde so gut nachvollziehen kann, noch hat jemand das für mich gemacht, was Blake für sie getan hat - wer das Buch gelesen hat weiß, von welcher Stelle ich spreche. Es ist so was von süß und romantisch zu gleich. Doch auch Judes Geheimnis ist nicht zu vergessen, ich habe ein klein bisschen geahnt, was passiert ist, doch deshalb war ich nicht weniger geschockt - und es hat auch nicht weniger weh getan. Ich habe es am eigenen Leib nicht erfahren, wie sie sich fühlen muss, doch es tat weh sie so leiden zu sehen. Den Jude - auch wenn sie nur eine fiktive Person ist - ist nicht die Einzige die damit zu kämpfen hat, leider ist es heutzutage ein sehr aktuelles Thema. Eins der weniger angenehmen Sorte. Noch ein Grund mehr Jude wie ein Katzenbaby zu knuddeln und nie wieder los zu lassen.
Trotz all der Tränen hat dieses Buch mein Herz förmlich gesprengt. Auf der einen Seite habe ich gelitten mit den beiden, weil sie beide so verloren waren und sich gegenseitig verletzt haben, doch dann musste ich auch wieder lachen, bei den kleinen Momenten den Blake und Jude aber auch die beiden zusammen mit den Clique geteilt haben und als letztes musste ich heulen bei all den tiefgründigen Zitaten, aber auch, weil die beiden es geschafft haben über sich hinaus zu wachsen , dem anderen wieder auf die Beine geholfen haben und nicht aufgegeben haben - allem voran nicht ihre Träume und nicht sich selbst. Beide sind am Ende des Buches so viel stärker als am Anfang und ich wünschte ich könnte noch so viel mehr Zeit mit ihnen verbringen. Jude und Blake haben mich so sehr begeistert, genauso wie die gelegentlichen Auftritte alter bekannte, wie Everly, Scott und dem erst der Clique. Das hat den Abschied nur noch schlimmer gemacht. Ich habe es so gut es geht hinausgezögert, obwohl ich nicht aufhören konnte zu lesen. Ich hatte Angst mein Zuhause und all die damit verbundenen Personen zu verlassen. Woodshill und seine Bewohner hat mir über den ein oder anderen schlechten Tag hinweggeholfen und zu wissen, dass der Tag gekommen ist, an dem ich nicht mehr auf eine neue Geschichte die in Woodshill spielt warte lässt Mein Herz aufs neue brechen. Das Ende ist trotzdem perfekt, alle sind vereint, so wie es sein soll. Gerade das hat mich am Ende noch einmal zum Heulen gebracht. Dream Again war nicht wie die anderen Bücher!
Allein schon die Tatsache, dass es hier einmal um zwei Protagonisten sind, die eine gemeinsame Vergangenheit teilen, macht den Unterscheid. Ich liebe den Aspekt, dass immer wieder auch kleine Szenen über die Vergangenheit der beiden gezeigt werden, nicht nur darüber erzählt wird, sondern kleine Kapitel als eine Art Rückblick benutzt werden um noch einmal zu verdeutlichen, was die beiden einmal verbunden hat. Dazu kam auch die Tatsache - wie schon erwähnt - Jude ist in keinem Band der Reihe davor aufgetaucht, deshalb wusste ich nicht was mich mit ihr erwartet. Ich kann aber sagen, sie hat meine Erwartungen mehr als ein bisschen übertroffen. Ich liebe ihre Art wie sie für sich selbst und auch Blake kämpft. Sie gibt nicht auf, aber auf der anderen Seite hat sie angst jeden zu enttäuschen. Sie will es jedem recht machen, obwohl ihr klar sein müsste, dass sie das nicht kann, trotzdem tut sie es, weil sie Blake immer noch liebt!
Als letztes muss ich auch noch einmal die Playlist ansprechen. Ganz besonders einen Song. Ghost of you hat mich der Geschichte noch einmal viel nähergebracht. Ich musste nur die Kopfhörer aufsetzten und play drücken, schon habe ich die beiden vor mir gesehen. Dieser Song passt zu 100000000 % zu den beiden und er ganzen Gesichte. Wenn ich ihn jetzt höre bekomme ich für einen kleinen Augenblick das Gefühl wieder zurück zu sein. Bei Jude und Blake und all den anderen. Ich habe mich immer mehr wie eine von ihnen gefühlt, als nur eine Leserin. Das war auch diesmal der Fall!Mona Kasten hat mit mir mit Dream Again noch einmal bewiesen, warum ich die Again Reihe so sehr liebe. Sie hat mich wieder zurück in eine Welt geführt, in der ich mich rund um wohl fühle. Die meine Gefühle in ein Chaos stürzt und ich keine Ahnung habe was ich alles in einer Sekunde fühlen soll. Der Schreibstil ist mal wieder flüssig leicht und doch wieder so tiefgründig, dass es mich zum Weinen bringt. Ihre Protagonisten besitzen alle so viel tiefe, dass es schon erschreckend ist, wie sehr ich sie verstehen kann! Sie hat wieder einmal eine Geschichte geschaffen, die mir nicht aus dem Kopf gehen wird. Auch wenn es vorbei ist und kann ich mit einem halben Lächeln gehen, denn ich brauche nur eines der Bücher aufschlagen und ich bin zurück. Danke Mona, dass du mir durch Jude noch einmal gezeigt hast, dass es wichtig ist, seine Träume in keinster Weise aufzugeben. Sie sind ein Teil von uns, ohne den wir meist nicht leben können, wie klein er manchmal auch sein mag. Träume sind wichtig, weil sie uns daran erinnern, was wir im Leben erreichen wollen!
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