Rezension "How to love a Rockstar" von Keira Flangan



Plot:


"Im Blitzlichtgewitter sieht die Welt auf einmal ganz anders aus"
Das muss auch Josy erfahren, deren Leben auf einmal Kopf steht, nachdem Cedric, der Leadsänger der Lonely Lions, Irlands angesagtester Band, sie vor laufenden Kameras geküsst hat. Nun denkt die ganze Welt, dass sie seine Freundin ist – eine Lüge, die Cedric gerne aufrechterhalten würde, denn er ist den Presserummel um sein Privat- und Liebesleben gründlich leid! Er will endlich Zeit haben, sich voll auf seine Musik zu konzentrieren. Nur so kann er vergessen, was er zurückgelassen hat, um dahin zu kommen, wo er jetzt ist. Also schlägt er Josy vor, noch eine Weile länger seine Freundin zu spielen. Doch je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto mehr verschwimmen die Grenzen von Spiel und Wirklichkeit ... - Bastei Lübbe

Meinung:


Der Klappentext hat mich von Anfang an angesprochen, ich liebe Geschichten rund um Rockstars, die sich in normale Mädchen verlieben einfach. Vielleicht weil ich mir eine Zeit lang auch gewünscht habe dieses Glück zu haben. Auch wenn ich mittlerweile weiß, dass es mir nicht passieren wird, liebe ich es darüber zu lesen.

Für mich war es etwas schwer in das Buch reinzukommen. Wie im Klappentext schon erwähnt beginnt alles mit einem Kuss in der Öffentlichkeit. Und genau da setzt die Geschichte auch an Jolene oder auch Josy genannt hat den Kuss schon hinter sich und starrt in die Kameras. Keine Vorgeschichte nichts, ich bin schon mitten drin im gesehen. Das hat es für mich etwas schwierig gemacht en Einstieg zu finden. Ich hatte keine Zeit mich wirklich auf das vorzubereiten, das passieren würde und durch den Kuss ausgelöst wurde. Ich hatte keinen wirklichen Bezug zu den Personen, weder zu Jolene noch zu Cedric. Das hat sich nach einer Weile aber gelegt. Jolene ist, wie sich dann herausstellt kein Fan der Band, der Cedric angehört, sie kennt sie nur durch ihre beste Freundin. Doch bevor sie daran denkt, was das alles für sie heißt, denkt sie an ihre beste Freundin. Diese ist in meinen Augen eindeutig keine Freundin. Das Erste was sie tut: sie macht Jolene die Hölle heiß, weil sie mit Cedric geknutscht hat. Sie müsste doch wissen, dass ihre Freundin das nicht einfach so macht und dann bricht sie noch in Tränen aus, als Jolene ihr die Autogrammkarte gibt, die sie von Cedric bekommen kann. Ich muss schon sagen sie verhält sich wirklich merkwürdig. Jolene bekommt die ersten Aufmaße des Kusses auf dem Konzert von Cedric Band zu spüren, denn dort erkennen sie die ersten Leute und sie verschwindet. Ich glaube mir wäre das alles auch nicht so geheuer, wenn mich plötzlich fremde Leute erkennen und auf etwas ansprechen, worauf ich selbst keine Ahnung habe was es genau für mich bedeutet. Nach dem Konzert und der Abreise der Band denkt Jolene, alles sei wieder normal, doch das ist es nicht. Cedric kommt noch einmal zurück und bittet sie darum sich mit ihm zu treffen. Sie lehnt erst ab, doch am Ende stimmt sie zu, wieder mal stellt sie das wohl ihrer besten Freundin in den Vordergrund. Ich kann es in gewässerweise verstehen, dass sie versucht ihrer besten Freundin den Wunsch zu erfüllen - ein Date mit einem Rockstar - aber ihr hätte klar sein müssen, dass der Preis dafür höher ist als alles andere. 

Denn ihre Aktion geht direkt am Anfang nach hinten los. Cedric hat nämlich ganz andere Pläne. Ich wurde besonders am Anfang nicht ganz schlau aus ihm, obwohl auch aus seiner Sicht erzählt wird. Denn er will Jolene nur als eine Art Vorwand benutzten, damit der Trubel um ihn weniger wird - weil das auch jemals funktioniert hätte, aber okay in Büchern ist das ja immer was anderes. Außerdem sieht er Jolene als eine Art Herausforderung. Sie ist nicht leicht zu haben, weil sie nicht von seinem Rockstar Image geblendet wird und ihn anhimmelt. Deshalb kristallisiert sich für mich nach einer Weile heraus, dass er ihr nur den Kopf verdrehen will und an das eine denkt. Sehr unehrenhaft, wenn man mich fragt. Trotzdem erfährt man immer mehr über die beiden, wenn sie zusammen sind. Besonders die Schattenseiten des Berühmtseins kommen dabei zur Geltung. Jolene muss feststellen, dass sich viele von ihr abwenden, darunter auch ihre beste Freundin. Auch ihre Eltern sind nicht wirklich angetan davon, denn Jolene steht nun in der Öffentlichkeit und ist nicht unsichtbar. Alles was sie macht wird von der Presse festgehalten und taucht überall auf. Für Cedric ist das auch nicht leicht. Er wird belagert von seinen Fans, hat keine Ruhe egal wo er hingeht und ständig kommt das Thema Image der band zur Sprache. Denn Cedric hat wie es aussieht und sogar vor Jolene zugibt keine wirklichen Freunde. Seine Band Kollegen sind weiter von ihm entfernet, als man glauben möchte. Andrew - einer seiner Kollegen - geht so weit ihm vorzuwerfen alles zu zerstören mit seiner Beziehung. Ihm geht es nur um das Ansehen und welchen Schaden Cedric dem ganzen zugefügt hat. Dabei will Cedric nichts anderes als frei zu sein. Er will seine eigenen Entscheidungen treffen können und nicht vorgeschrieben bekommen - weder von seiner Band noch von seinem Manager - was er zu tun oder zu lassen hat. Eine Tatsache die wirklich schwer auf seinen Schultern lastet und auch für mich sehr verständlich ist. Ich kenne das Gefühl gefangen zu sein und zu glauben, keine Kontrolle mehr über sein eigenes Leben zu haben. Das gibt ihm trotzdem nicht das Recht Jolene so etwas anzutun. Auch wenn beide vereinbart haben, sie sind kein echtes Paar, wird schnell klar, dass beide Gefühle entwickeln. Auch wenn die bei Jolene eher greifbarer sind, als bei Cedric. Trotzdem bekommt man immer mehr einen Einblick in die beiden. Denn auch Jolene kennt das Gefühl, sich gefangen zu fühlen. Ihre Eltern sind nicht damit einverstanden was sie tut und wie sie ihr Leben führt besonders ihre Mutter. Die wünscht sich das perfekte Leben für ihre Tochter und nimmt dabei keine Rücksicht auf deren Gefühle. Es geht sogar soweit, dass ich Jolene wirklich verstehen könnte, wenn sie den Kontakt für immer abbricht. Die Aktion - die ich nicht Spoilern werde- geht einfach gar nicht und ich hätte Jolene wirklich gerne in den Arm genommen danach. 

Im Verlaufe des Buchs zeigt Cedric eine Seite an sich, die mir viel besser gefällt als der etwas Gefühls kalte Rockstar - der es nicht mal schafft auf eine Nachricht zu antworten. Er zeigt sich verletzlich, offenbart seine tiefsten Wünsche und auch ein Geheimnis. Eines das ihm wirklich nicht leicht über die Lippen kommt. Genau in diesen Momenten, in denen er sich zeigt, wie er eigentlich ist, habe ich mich auch ein klein wenig in ihn verliebt. Er legt die Maske ab, die er für die Öffentlichkeit aufgelegt hat ab und ist er selbst. Das gefällt mir an ihm viel mehr, als die Person, die alles nur auf das Äußere reduziert, sich kalt und unnahbar gibt und ein falsches Lächeln aufsetzt. Denn hinter der Maske kann er sogar sehr fürsorglich und verständnisvoll sein. Jemand der sehr wohl Gefühle besitzt und sehr große Angst hat sie wirklich zuzulassen. Denn auch ihm ist klar, sein Leben ist nicht Privat, er steht in der Öffentlichkeit Tag ein Tag aus und die Person mit der er zusammen ist muss da genauso durch. Ich glaube, dass es auch ein Grund ist, warum er sich seine Gefühle nicht eingestehen will und immer weiter an dem Spiel festhält. Doch Jolene ist viel standhafter als seine Fans. Denn tief in ihr drin, ist sie auch verletzlich, sie hat Angst, dass sie sich in etwas verrennt und Cedric am Ende jedes Klischee eines Rockstars wahr macht und sie fallen lässt. Ja in dem Buch ist das eine oder andere Klischee vertreten. Sie stören mich nicht wirklich, obwohl doch bei Cedric schon, weil jeder Rockstar gleich als gefühlskalt beschreiben wird, wie jemand der total out of space ist und sich wie ein Arschloch aufführt, es gibt genug die einem das Gegenteil beweisen. Trotzdem stellt sie sich gegen alle die versuchen ihr einzureden wie sie zu leben hat. Sie wächst über sich hinaus, auch wenn Cedric sie dazu ermuntert hat, schafft sie es und lässt sich nicht beirren. 
Doch die stärker werdenden Gefühle auf beiden Seiten hindern Cedric nicht daran einen folgenschweren Fehler zu begehen, den er hinter her bitter bereuen wird. Doch die Frage ist nur ob Jolene ihn dann überhaupt noch ein Wort glaubt oder ob er sie für immer verloren hat….

Ich muss schon sagen, dieses Buch hat mich schon an meine Grenzen gebracht. Auf der einen Seite fand ich die Protagonisten wirklich gut, auch wenn ich einen Moment für den Einstieg gebraucht habe. Dazu kommt noch, dass die Perspektive ohne irgendeine Art von Hinweis gewechselt wird. Ich habe deshalb zu Beginn immer wieder einen Moment gebraucht, bis ich begriffen habe, wer von beiden jetzt erzählt. Doch nach dem ganzen Chaos am Anfang hat mich das Buch gefesselt. Ich wollte wissen, wie die ganze Sache zwischen den weitergeht und ob es überhaupt möglich ist eine Beziehung so überzeugend zu Fake, wie die beiden sich das vorstellen. Ich kann Jolenes Beweggründe verstehen, warum sie das ganze tut, trotzdem hätte ich mir gewünscht, sie wäre viel früher für sich selbst eingetreten, denn sie kann die Gefühle für Cedric nicht ewig leugnen. Sie will ihre Freundin nicht verlieren - auch wenn ich am Anfang nicht ganz verstehen kann warum, denn diese verhält sich nicht wie eine Freundin. Okay als Fangirl sollte ich es vielleicht verstehen, aber ich kann es nicht. Drew - also Jolenes Freundin- ist voller Abneigung und Wut gegenüber ihrer Freundin und redet nicht mehr mit ihr, obwohl Jolene ihr erklärt was Sache ist. Jolene versucht weiterhin es ihr recht zu machen, dass sich Drew nicht hintergangen fühlt. Dabei stellt sie sich zu lange hinten an - und dann ist es auch schon fast zu spät! Trotzdem mochte ich Jolene sehr und konnte mich mit ihr identifizieren. 

Cedric ist da eine ganz andere Nummer. Ich hätte ihn ganz oft am liebsten geschlagen, für das was er besonders am Anfang über Jolene denkt. Das ist nämlich sowas von Klischeehaft, dass es schon fast weh tut. Trotzdem überrascht er mich, als er die Maske fallen lässt und damit eigentlich auch alle Karten seiner seit offenlegt. Er ist anders, als ich erwartet habe und das macht ihn mir auch wieder sympathischer. Er hat es auch wirklich nicht einfach. Wie schon vorher erwähnt, es wird ein guter Einblick in das Leben eines Stars gezeigt. Dem Druck, dem sie ausgesetzt sind, der volle Termin Kalender, die Einschnitte in das Leben eines Künstlers, wie wenig eigene Entscheidungen der Künstler noch hat und auch was mit den Menschen Stück für Stück passiert. Jeder glaubt es wäre unglaublich ich toll im Licht der Öffentlichkeit zu stehen, doch es wird vergessen, was das alles für Verpflichtungen mit sich bringt. Nicht nur die Termine, sondern auch persönlich wichtige Dinge wie die Aufgabe des Privat und Liebes Lebens. Genau bei solchen Büchern wird mir wieder klar, wie schwer es viele Berühmtheiten haben. Cedric sagt es auch selbst, er hat keine wirklichen Freunde, die meisten wollen nur sein Geld, sein Ansehen oder seinen Körper. Menschen die wirklich mit ihm und nicht dem berühmten Rockstar etwas zu tun haben wollen sind selten. Gerade diese ganze Thematik ist bei dem Buch wirklich gut in meinen Augen ausgearbeitet worden. Cedric macht durch viele seiner Handlungen darauf aufmerksam und Andrew und sein Manager geben den Rest dazu - die beiden konnte ich wirklich nicht leiden. Sie setzten sich einfach über Cedric hinweg und es ist ihnen egal, was er dabei fühlt. Ich hätte den beiden am liebsten den Hals umgedreht. Aber wieder zu Cedric. Gegen Ende des Buches hat er mich noch einmal überrascht, denn obwohl er einen Riesen Fehler macht - dem Rockstar alle Ehre - gibt er noch mal alles. Da konnte er mein Herz noch einmal für sich gewinnen. Denn auch er ist über sich hinausgewachsen und gezeigt wer wirklich in ihm steckt. Er hat sein altes Ich abgelegt und hat die Person der Welt gezeigt die vor Jolene noch niemand zu Gesicht bekommen hat. Mein Herz ist nur so dahingeschmolzen. Ich kann nur sagen, wenn ich so einen Freund wie ihn hätte, ich wäre komplett verloren gewesen - Wort wörtlich. Denn er erkennt was wirklich wichtig im Leben ist, nicht das Ansehen einer Band, sondern die Person die einem das Gefühl gibt ein besserer Mensch sein zu wollen und sich vor dieser nicht verstellen muss. 

Trotzdem ist da noch eine Sache die mich wirklich stört und zwar das Ende!!! Es kam so abrupt, dass ich es mehr Mals lesen musste. Verdammt ich habe wirklich nicht damit gerechnet. Ich habe das Buch immerhin weg gesuchtet und es wirklich nicht aus der Hand legen können, aber dann dieses Ende - das kann echt nicht wahr sein!!! Ich bin total eskaliert, weil ich nicht glauben konnte das es wirklich so endet! Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen, es hat sich flüssig lesen lassen und war zu keiner Sekunde langatmig. Ich habe bei einigen Stellen wirklich lachen müssen, doch kurz darauf waren da wieder so süße Szenen, dass mein Herz nur so dahingeflossen ist. Ich habe die eine oder andere Träne verdrücken müssen und kann sagen, ich mag die beiden wirklich gerne. Trotzdem hat mir etwas gefehlt, ich kann nicht genau sagen was es wirklich ist. Klar vielleicht hätte gerne ich ein bisschen Vorlaufzeit gehabt und wäre nicht so mitten in die Geschichte geworfen worden. Vielleicht hätten an einigen Stellen die Charaktere etwas besser beleuchtet werden müssen - was nicht bedeutet, dass ihre Handlungen nicht nachvollziehbar waren, aber ich konnte die beiden in manchen Momenten, die zu schnell gingen in meinen Augen nicht wirklich greifen. Alles in allem ist es eine süße Liebesgeschichte, die jedes Fangirl Herz etwas höherschlagen lässt.

Bewertung
3/5


 

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